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Vor kurzem habe ich (als Spielleiterin) mit meiner Pen & Paper-Gruppe die Einsteigerbox von Splittermond getestet. Wir haben das Gruppen-Abenteuer Kettenrasseln mit seinen vier Teilen gespielt. Heute möchte ich dir gerne von meiner Leidenschaft zu Spielen (Video-Spiele ausgenommen) und meiner ersten Erfahrung als Spielleiterin erzählen.

Die Basics: Was ist Pen & Paper

Pen & Paper ist wohl das Nerd-Game-Genre schlechthin! Denn selbst Video-Spiele am Computer, der Konsole oder einem tragbaren Gerät werden gefühlt von wesentlich mehr Leuten gespielt als Pen & Paper (= subjektiver Eindruck).

Wenn mich jemand fragt, was Pen & Paper ist – und das tun die meisten, wenn ich erzähle, was ich am Wochenende vor/ gemacht habe – erkläre ich folgendes:

Pen & Paper ist wie ein Videospiel, was man in einer Gruppe an einem Tisch ausschließlich im Kopf der Spieler spielt. Das vermutlich bekannteste ist Dungeons and Dragons – ja, genau das aus der Serie The Big Bang Theory

Die meisten Leute lachen dann immer. Und viele fragen nach: „Ich habe eigentlich nie verstanden, was die da machen.“

Screenshot aus The Big Bang Theory Staffel 6 Folge 11

Bei Pen & Paper handelt es sich um Rollenspiele, die in allen möglichen Welten/Universen/Situationen spielen können. Die Spieler nehmen dabei fiktive Rollen ein und werden vom Spielleiter durch die jeweiligen Situationen geführt. Für mich spielt das klassische Rollenspiel in einer Fantasy-Welt, bei der Quests erfüllt und Rätsel gelöst werden müssen. Aber es gibt auch ganz andere Arten. Mir gefallen beispielsweise die RocketBeans.TV-Folgen von Hauke (Beispiel).

Der Spielleiter erzählt also eine interaktive Geschichte. Die Spieler können mit den anderen Charakteren, aber auch mit der Umgebung und anderen Personen, die alle vom Spielleiter gespielt werden, interagieren.

Bei den meisten Regelwerken werden für gewisse Handlungen sogenannte Proben gewürfelt. Bei bestandener Probe gilt beispielsweise der Sprung über einen Bach oder eine Kampfhandlung als gelungen. Es liegt dann am Spielleiter, die Situation auszuspielen. Besonders lustig ist es meist, wenn die Probe kritisch gescheitert ist, also eine sehr schlechte Zahl gewürfelt wurde.

Im Rahmen des Regelwerks kann der Spielleiter seine Story so entwickeln, wie er möchte. Allerdings gibt es auch geführte Abenteuer oder Quests, die als Vorlage dienen können.

Splittermond – Die Einsteigerbox

Pen & Paper-Regelwerke sind in der Regel sehr umfangreich. Während bei den klassischen Gesellschaftsspielen Anleitungen über fünf Seiten meist als viel zu lang empfunden werden, kann man ein Rollenspiel-Regelwerk definitiv nicht zwei Minuten vor Spielbeginn kurz durchlesen. Man benötigt einen Überblick über die gesamte Welt, in der das Abenteuer spielt. Zumindest der Spielleiter muss wissen, wie die Proben gewürfelt werden, wie sich Magie einsetzten lässt und welche Charaktere erstellt werden können. Außerdem benötigt man das richtige Equipment. Es gibt Spielleiter, nichts brauchen außer Würfel und eventuell einen leeren Zettel mit einem Stift. Mir – als blutige Anfängerin – reicht das nicht.

In der Einsteigerbox enthalten sind zwei W10 und zwei W6. Wir haben für unsere Gruppe W10er nachgekauft, da jeder Spieler seine Proben (meist) mit zwei W10 würfeln muss und das hin und her zwischen 4-6 Spielern + dem Spielleiter ist nicht ganz so schön. Außerdem gibt es noch eine so genannte Tickleiste. Diese visualisiert – mittels Pappblättchen, wer wann im Kampfgeschehen an der Reihe ist. Ich finde diese Hilfe sehr gut!

Außerdem beinhaltet die Box unterschiedliche DIN A5-Hefte: für den Spielleiter, die Charaktererstellung, die Welt und das Abenteuer Kettenrasseln. Ich muss – zu meiner Schande gestehen – mehr als das Abenteuer habe ich nicht gelesen, da ich bei unserem erste Abenteuer noch keine Spielleiterin war.

Splittermond ist ein Phantasy-Setting und spielt in Lorakis.

Unter den drei Monden liegen mächtige Reiche und schier endlose Wildnis, die es zu erkunden gilt und in denen tapfere Abenteurer vor so manchem Wagnis stehen. Über 10000 Kilometer misst die Welt von Ost nach West, ein gewaltiges Land, in dem zahlreiche unterschiedliche Kulturen ihre Heimat gefunden haben. Von den Feudalherren und Rittern Dragoreas über die ehrenhaften Farukanis in Pash Anar, von den Bewohnern der Orakelinsel Galonea bis zu den Schwertalben Takasadus, von den kalten Gletschern der Frostlande im hohen Norden bis zu den dampfenden Dschungeln im Süden: Die Welt von Splittermond ist prachtvoll und gefährlich, geheimnisvoll und gewaltig, kurz: voller Vielfalt und Herausforderungen.

Qulle: Splittermond

Unser Spiel und meine Meinung

Der Ausschnitt der Welt, die wir bisher kennen gelernt haben, ist klein. Die Minenstadt Brynntal, ein ganz kleiner Bereich des Seelenmoors und ein paar Dörfer. Interaktion mit Seen oder Flüssen war nicht vorgesehen. Da keiner bei uns etwaige Fähigkeiten hat, habe ich das Thema einfach außen vor gelassen. Auch umgeht das Abenteuer durch kurze Reisewege Schlaf- und Nahrungsprobleme. Auf den Wegen erreicht man in der Regel jeden Abend ein Dorf, in dem die Abenteurer essen und schlafen können. Genug Geld haben sie dafür auf jeden Fall.

Wir haben für „Kettenrasseln“ insgesamt etwa 40 Stunden gebraucht. Wir haben aber mindestens drei Stunden länger gebraucht, als das Regelwerk vorsieht, da meine Gruppe immer mehr „Unglück“ und Angriffe haben wollte, als es eigentlich der Fall war. Schon nach kurzer Zeit habe ich die LP (=Lebenspunkte) der Gegner und auch die Anzahl der Angreifer erhöht.

Auch, wenn es nicht vorgesehen war, hatten die meisten der Spieler Gefährten. Wir haben mittels eines anderen Regelwerks Grundbausteine einer Lebensgeschichte ausgewürfelt. Wer hier Elemente gut platziert hat, wurde von mir mit entsprechenden Begleitern belohnt – diese sind so im Regelwerk nicht vorgesehen, hatten aber auch keine wirkliche Funktion. Dennoch müssen die Spieler ihre Gefährten für das „große“ Regelwerk wieder abgeben.

Bei der Charaktererschaffung wollte eine Spielerin einen Voll-Magier erschaffen. Im Spielverlauf stellte sich dann jedoch heraus, dass ihr Charakter so unnütz war – sie konnte lediglich sich selbst beschützen, aber dafür nicht angreifen. Wir haben leider auch bis zum Ende des Abenteuers Kettenrasseln nicht herausfinden können, ob es möglich ist, einen Voll-Magier zu spielen oder ob Magie in der Welt von Splittermond einfach nur ein ergänzendes Mittel ist. Immerhin hat jeder Charakter die Möglichkeit, eine gewisse Art der Magie anzuwenden, indem er seinen Splitterpunkt aktiviert. Falls Du das mit der Magie in Splittermond besser verstanden hast als ich, lasse doch einen Kommentar da. Vermutlich geht es eben einfach in der Einsteigerbox nicht oder wir haben es bei der Charaktererschaffung, die ja logischer Weise ganz am Anfang der Spielzeit stattgefunden hat, nicht richtig verstanden.

Mir als Spielleiterin hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Wir haben in der Gruppe geschlossen entschieden, mit dem richten Regelwerk weiterzuspielen. Vielleicht kommen auch noch einige Leute dazu oder wir schaffen es sogar, eine zweite Gruppe einzurichten. Jetzt habe ich zumindest erst einmal Zeit bis Juli mich auf die neuen Abenteuer der Gruppe vorzubereiten und natürlich auch das dicke Regelwerk zu lesen.

Hast Du Erfahrungen mit der Einsteigerbox gemacht oder bist selbst Spielleiter/in – auch mit anderen Regelwerken? Schreibe mir gerne deine Meinung, Anregungen oder ein Feedback in die Kommentare!

Sobald wir dann das richtige Regelwerk getestet haben (bestellt ist es schon), werde ich auch dazu noch einen Beitrag schreiben.

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Zitat: Albus Dumbledore

 

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